Donnerstag 21. Oktober 2010

Um 13:00 des Vortages haben wir Palma verlassen und sind in Richtung Süden gefahren. Wir fahren am Cabo Blanco und den Inseln Cabrera, Horada und Canejara vorbei. Danach verfolgen wir einen Kurs von 107°. Wir haben Mallorca im Rücken und sehen während der weiteren Seefahrt keine Küste mehr. Mit dem ersten Tageslicht sehen wir ca. 10 Seemeieln vor uns die Insel Galite. Noch auf dem offenen Meer kommen wir dem afrikanischen Kontinent im Laufe des Vormittags immer näher und in der Ferne wird die Küste sichtbar. Gegen 10:00 sehen wir auf der rechten Schiffsseite in einer Entfernung von ca. 3,5 Seemeilen die Insel Cani. Danach beginnt unsrere Einfahrt in die Bucht von Tunis. Wir fahren entlang der Insel Plane und sehen gegen 12:00 Karthago. Anschliessend laufen wir in den Kanal von Boas ein, der uns nach La Coulette bringt. Um 14:00 machen wir im Hafen fest.

Das Wetter: Sonnenschein
Temperatur: min. 15°C / max. 23°C
Die See: ruhig





Tunesien
(amtlich: Tunesische Republik) ist ein Staat in Nordafrika, der im Norden und Osten an das Mittelmeer, im Westen an Algerien und im Süd-Osten an Libyen grenzt. Sein Name ist von dem Namen seiner Hauptstadt Tunis abgeleitet. Tunesien ist das östlichste der Maghreb-Länder. Die größte vorgelagerte Insel ist Djerba (514 km2). Die Fläche des Landes ist mit 163.610 km2 ungefähr doppelt so groß wie die Österreichs, es wird von mehr als 10 Millionen Menschen bewohnt.

Das Land wurde in seiner Geschichte von zahlreichen Völkern beeinflusst. Ursprünglich war es von den Berbern besiedelt. Um 800 v. Chr. gründeten die Phönizier erste Niederlassungen im tunesischen Küstenstreifen. Die Römer gliederten es in ihre Provinz Africa ein. Das Christentum herrschte in der Folge bis zur Arabisierung ab dem 7. Jahrhundert vor. Eine kulturelle Blütezeit erlebte die Region im 12. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert begann die Herrschaft des Osmanischen Reiches, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts andauerte, als die Franzosen Tunesien ihr Protektorat aufzwangen. Seine Unabhängigkeit erlangte das Land 1956, seitdem ist es eine autoritär von einer Einheitspartei regierte Republik. Die politische Stabilität ermöglichte es Tunesien, sich zu einem der wirtschaftlich wohlhabendsten Länder Afrikas zu entwickeln. Heute sind Leichtindustrie, Tourismus und Landwirtschaft bedeutende Wirtschaftsfaktoren.



Einfahrt in den Hafen 



Tunis
ist die Hauptstadt Tunesiens und hat ca. 2.400.000 Einwohner.
Tunis liegt im Norden des Landes unweit des Mittelmeers. Zwischen der Stadt und dem Golf von Tunis liegt der See von Tunis, eine flache Lagune. Die Innenstadt von Tunis mit der historischen Altstadt (Médina) und der während der Kolonialzeit angelegten Neustadt liegt zwischen dem See von Tunis und dem See Sebkhet Sedjoumi.
Das Stadtbild von Tunis ist geprägt vom starken Kontrast zwischen der orientalischen Altstadt und der europäisch anmutenden Neustadt. Die Altstadt (Médina) von Tunis wurde im 9. Jahrhundert von den Aghlabiden angelegt und im 13. Jahrhundert von den Hafsiden umgestaltet. Sie gehört seit 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die heute von etwa 20.000 Menschen bewohnte Medina hat eine Ausdehnung von 1500 m x 800 m und zeigt den üblichen Aufbau arabischer Altstädte mit einem unregelmäßigen Netz aus verwinkelten Gassen. Im Zentrum der Medina steht die Ez-Zitouna-Moschee, nach der Großen Moschee von Kairouan die wichtigste Moschee Tunesiens. Die Ez-Zitouna-Moschee geht im Kern auf das 9. Jahrhundert zurück, wurde jedoch mehrfach umgebaut und erweitert. Rings um die Moschee erstreckt sich das Marktviertel. Traditionell ist jeder der Souks (Marktgassen) einem bestimmten Wirtschaftszweig zugeordnet, z. B. den Parfümhändlern (Souk el Attarine), Schuhhändlern (Souk el Blaghija) oder Stoffhändlern (Souk des Étoffes). Der zentrale Bereich der Souks ist heute stark auf den Tourismus eingestellt, die Marktgassen in den Randbereichen der Medina werden jedoch vornehmlich von den einheimischen Bewohnern frequentiert.



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Nach dem Mittagessen verfolgen wir von unserem Balkon aus das Anlegemanöver im Hafen von Tunis. Unsere Gruppe belegt für den gebuchten Ausflug "Karthago und Sidi bou Said" fast den ganzen Bus.
Als erstes besuchen wir das Städtchen Sidi bou Said.

Sidi Bou Saïd
ist ein Künstlerdorf etwa 20 km nordöstlich von Tunis. Das Dorf liegt am Felsen von Karthago am Golf von Tunis.
Das Dorf war früher der Religion geweiht. Hier lebten Marabuts, religiöse Einsiedler. Der Name ist eine Abkürzung des Namens eines Heiligen namens Abou Said ibn Khalef ibn Yahia Ettamini el Beji, der hier gelebt hat.
1207 ließ sich der ernannte Mystiker Abou Saïd Khalafa ben Yahia dort nieder, um den Sufismus zu entwickeln. Nach dem Tod wurde er heilig gesprochen. Der Hügel von Sidi Bou Saïd wird als heiliger Ort verehrt.
Im 16. Jahrhundert ließen sich hier wie im ganzen Norden Tunesiens Mauren nieder, deren Architektur das Dorf bis heute prägt.
Der englische Baron Rodolphe d'Erlanger ließ sich in dem damaligen Fischerdorf 1912 nieder und baute dort einen kostbaren Palast. Er sorgte dafür, dass der Ort 1915 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Als Maler und Musikliebhaber öffnete er seine Türen für Künstler, indem er Zusammenkünfte und Abende organisierte, wo Kunst, Musik und Literatur sich mischten. Zu den Künstlern gehörten auch die deutschen Maler August Macke und Paul Klee. Nach seinem Tod im Jahre 1932 vererbte von Erlanger dem Land Tunesien sein Kulturgut.



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Von Sidi bou Said fahren wir nach Karthago, durch den Villenvorort zu den Ruinen am Meer.

Karthago
Die von den Phöniziern etwa 850 v.Chr. gegründete Stadt Karthago war von etwa 400 - 200 v.Chr. die bedeutendste und reichte Stadt am Mittelmeer und hatte etwa 500.000 Einwohner. Das Reich von Karthago umfasste die meisten Regionen am westlichen Mittelmeer und berühmt in der Geschichte ist der Ritt von Hannibal einem karthagischen Feldherr der 219 v.Chr. von Spanien mit etwa 40 Elefanten die Alpen überquerte und das römische Reich fast in die Knie zwang. Karthago wurde 146 v.Chr. von den Römern fast vollständig zerstört. Die Ruinen von Karthago sind eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Tunesien. Die Stadt ist heute ein Villenvorort. Das archäologische Ausgrabungsgelände von Karthago wurde 1979 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.



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Von den Ruinen fahren wir zum Byrsa - Hügel. Hier steht unter anderen die Kathedrale von Karthago. Die Kathedrale des heiligen Ludwig wurde im Jahre 1884 im Auftrag von » Kardinal Lavigerie, dem Primas von Afrika, an der Stelle erbaut, wo König Ludwig IX. mutmaßlich seine letzten Tage verbracht hatte. Einst soll hier die Akropolis von Karthago gestanden haben. An der Ostflanke des Byrsa-Hügels liegen heute immer noch die Überreste einer punischen Siedlung vor der Besiedelung durch die Römer.



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Vom Byrsa Hügel fahren wir vorbei an einer von den Römern gebauten Wasserleitung zurück zum Hafen.

Nachdem wir wieder an Bord sind sehen wir von unseren Balkon aus einen herrlichen Sonnenuntergang. Weiters ist heute Vollmond der auch beeindruckt. Zu guter letzt gibt es heute im Restaurant ein "Italienisches Abendessen". Es ist ein vom Personal gestalteter Abend mit Musik, Gesang und Tanz.



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